Hacker Pschorr

Hacker Pschorr
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Hacker Pschorr

1417 beansprucht das Hacker-Wappen als Gründungsjahr für die Brauerei. Dabei ist bereits seit langem klar, dass über dieses Jahr nur bekannt ist, dass es mit Sicherheit nicht das Gründungsjahr des „Hackerbräus“ und lediglich Ergebnis eines Übersetzungsfehlers ist. Das korrekte Gründungsdatum lässt sich heute nicht rekonstruieren. Man geht davon aus, dass die Brauerei entweder 1363 in der Sendlinger Straße 75 ihren Betrieb aufnahm oder erst 1480 in der Hausnummer 75c. In ersterem Fall ist allerdings eine Brautätigkeit nur bis 1431 gesichert, während bei der späteren Variante davon ausgegangen werden muss, dass in diesem Haus zunächst nur eine Gaststätte und erst ab 1691 eine Brauerei betrieben wurde.

Die moderne Geschichte der Brauerei beginnt ungeachtet dessen erst im Jahr 1738 als der Gastwirt Simon Hacker die Probstbrauerei in der Sendlinger Straße 75 übernahm und ihr seinen Namen aufrückte. Doch sowohl er als auch sein Sohn Peter Paul schafften es nicht, diese besonders erfolgreich zu betreiben. Wie so oft in der Geschichte einer Münchner Brauerei, wurde der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte mit der Hochzeit zwischen einer Brauerstochter eines gelernten Brauers, in diesem Fall Joseph Pschorr, gelegt. 1797, nur vier Jahre nach der Eheschließung, kaufte er die Brauerei vom Schwiegervater und erhöhte fortan die Produktionsmenge erheblich, bis er zwischen 1813 und 1823 den größten Lagerkeller Deutschlands in der Landsberger Straße erbauen ließ, der in München als „Bierfestung“ bekannt wurde und wo auch ein Bierausschank stattfand.

Der enorm aggressive Expansionskurs zeigte sich auch darin, dass er noch während des Festungsbaus 1820 das insolvente „Bauernhanslbräu“ in der Neuhauser Straße 11 samt Nachbargrundstücken übernahm und ab sofort über eine zweite Braustätte verfügte, die er als „Pschorr-Brauerei von seinem Sohn Georg führen ließ. Kurz darauf folgte ein weiterer Einschnitt in der Firmengeschichte, als 1825 das Stammhaus abbrannte. Darauf folgte nämlich nicht nur ein Neubau, sondern auch eine deutliche Vergrößerung durch Übernahme der beiden Nachbargrundstücke. In diese Zeit fällt auch der Einstieg des jüngeren Sohns Mathias, der den Betrieb nach Ausstieg des Vaters weiterführte. Die Bierfestung in der Landsberger Straße wurde zwischen den Brüdern aufgeteilt.

1865 zog die Hackerbrauerei aus der Sendlinger Straße in einen Neubau in der Bayerstraße, wo der „Pschorrbräu“ bereits ein Jahr zuvor die Kreuzbrauerei erwarb und bis 1877 ebenfalls dorthin umzog. In der Sendlinger Straße wird bis heute das alte Hackerhaus als Wirtschaft betrieben, während die Pschorbräuhallen in der Neuhausertraße dem Zeitgeist der 1960er-Jahre zum Opfer fielen.

Für großes Aufsehen sorgte die Wiedervereinigung des Erbes des Münchner Bierkönigs zur Bildung der Hacker-Pschorr AG 1972. Mit 900 000 hl Bierausstoß war das neue Firmengebilde damals, nach Löwenbräu und Paulaner, die Nummer drei in München. Bereits 1985 folgte jedoch die Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine GmbH, die zu 100% in das Eigentum von Paulaner überging. Nach der Überbauung des ehemaligen Brauereigeländes an der Bayerstraße mit den Pschorrhöfen, in denen das Europäische Patentamt residiert, wurden die Hacker-Pschorr-Biere kurze Zeit in der Au gebraut und kommen seit dem Umzug von Paulaner 2016 aus Langwied.

Biere

  • Münchner Hell
    Seit Jahrhunderten wird in München eine Bierspezialität gebraut, die den Charakter der bayrischen Hauptstadt in Hopfen und Malz übersetzt: das Münchner Hell.                                  Weich und malzig, edel gehopft und himmlisch wie die Frauenkirche. Mehr München hat nicht in eine Flasche gepasst.
  • Münchner Gold
    Ende des 19. Jahrhundert freute sich München über zwei strahlende Wahrzeichen: den goldenen Friedensengel und die erste helle Bierspezialität,das Münchner Gold. Angelehnt an das alte Rezept wird es noch heute gebraut. Eine malzige Note und die etwas stärkere Stammwürze machen es zu einem vollmundigen Glanzstück.
  • Kellerbier
    Nach der traditionellen Lagerung und Reifung entfaltet es unverkennbar fruchtige Karamell- und Honignoten und wird dann unfiltriert abgefüllt. Das naturtrübe Kellerbier ist urig und süffig, erfrischend und mild.    
Getränkebote - 2022